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Digitaler Produktpass: Diese EU-Vorgaben sollten Unternehmen kennen

EU-Regelwerke bewegen sich. 
Digitaler Produktpass steht. 

Thomas Rödding spricht auf einer Konferenz, 'European Standardization Organization' und 'CEN-CLC JTC 24' sind zu sehen, 'Digital Product F'

Digitaler Produktpass:
2030 ist nicht Ziel. Sondern Deadline. 

Einführung erfolgt branchenweise für alle Unternehmen,
die Produkte in der EU handeln.

Der Digitale Produktpass (DPP) wird nicht empfohlen – seit Juli 2024 ist er Pflicht.  Der DPP ist gesetzlich verankert in:
 

  • Ökodesign-Verordnung (ESPR)

  • EU Green Deal

  • Circular Economy Action Plan (CEAP)

  • Bereits definierte (teils finale) Regulierungen:

    • EU-Strategie für nachhaltige Textilien

    • EU-Batterieverordnung

    • Alle anderen folgen


Die ESPR ist das EU-Gesetz, das den Digitalen Produktpass verbindlich einführt und konkret ausgestaltet. 

Was macht die EU-Ökodesign-Verordnung (ESPR) so wichtig
und was regelt sie genau?

Die Ökodesign-Verordnung (Ecodesign for Sustainable Products Regulation – 2024/1781) ist eine EU-weite Richtlinie, die nachhaltige Produktentwicklung in den Mittelpunkt stellt und den DPP erstmals verpflichtend macht. Während der Green Deal und der CEAP politische Rahmen und Strategien liefern, ist die ESPR die rechtlich verbindliche Verordnung, die genau regelt:
 

  • Welche Produkte einen Digitalen Produktpass bekommen müssen

  • Was dieser Pass enthalten muss (z. B. Daten zu Materialien, Reparierbarkeit, CO₂, Recycling etc.)

  • Wie der Zugang erfolgt (z. B. über QR-Code oder NFC)

  • Und wann der DPP je Branche greift (Rollout-Plan)


Ziel: Produkte sollen langlebiger, reparierbar und recyclingfähig werden.

Bedeutet:​

Produkte müssen eine digitale Akte mit allen relevanten Informationen erhalten.

Es werden konkrete Datensätze vorgeschrieben, die im Digitalen Produktpass enthalten sein müssen.

Die Nachverfolgbarkeit von Materialien und CO₂-Fußabdruck wird verpflichtend.

Digitaler Produktpass - ein eigenständiges, gesetzlich verpflichtendes Instrument mit vielen Vorteilen:

Reduktion & Optimierung

Der Digitale Produktpass reduziert manuellen Aufwand und optimiert das Produktlebenszyklus-Management - bis hin zu komplett neuen Customer Insights. 

Transparenz &
Datenkontrolle

Der Digitale Produktpass sorgt für deutlich nachvollziehbarere Liefer-kettentransparenz und Datenkontrolle - und ermöglicht eine solche sogar erst vollumfänglich.

Neue Customer
Insights

Der Digitale Produktpass ermöglicht eine neue Form der Kundeninteraktion und datengetriebener Services.

Datenmanagement
4.0

Der Digitale Produktpass baut eine interoperable, standardisierte Dateninfrastruktur für Unternehmen auf.

Digitaler Produktpass und Berichtspflichten:
Warum das Eine nichts mit dem Anderen zu tun hat

Digitale Tools wie der DPP ersetzen keine Berichtspflichten, sondern ermöglichen effiziente, nachhaltige Geschäftsmodelle. 

Der Digitale Produktpass ist also kein weiteres Reporting-Instrument, sondern ein digitales Datenmanagement-Tool, das Unternehmen spürbare Vorteile bietet. 

Der Digitale Produktpass ist keine Berichtspflicht. Sondern ein Transparenz- und Steuerungsinstrument. 

Auch der jüngste OMNIBUS Vorschlag seitens der EU betrifft einzig diese Berichtspflichten, nicht den DPP. ​

Diese EU-Regelwerke tangieren den Digitalen Produktpass nicht:

  • CSRD / CS3D / ESRS: Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Unternehmensebene

  • EU-Taxonomie: Klassifizierung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten: LkSG Lieferkettensorgfaltspflichten auf Unternehmensebene

  • ESG-Reporting / ESRS: Strategische Nachhaltigkeitskennzahlen Lieferkettentransparenz-Initiativen

Deep Dive: Digitaler Produktpass vs. Lieferkettengesetz

Digitaler Produktpass und Lieferkettengesetz (LkSG) werden oft verwechselt, haben aber völlig unterschiedliche Ziele. Während der DPP auf Produkttransparenz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit fokussiert ist, regelt das LkSG soziale und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette.

  • Der DPP ist ein digitales Dateninstrument, das Materialien, Reparaturmöglichkeiten, Recyclingfähigkeit und Umweltwirkungen eines Produkts transparent macht. Ziel ist es, nachhaltige Produktentwicklung und Kreislaufwirtschaft zu fördern.

  • Das LkSG verpflichtet Unternehmen, Risiken für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverstöße in ihren globalen Lieferketten zu identifizieren und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Fokus liegt auf Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und ethischer Verantwortung.

Die wichtigsten Unterschiede:
 

  • Der DPP betrifft das Produkt selbst, das LkSG die gesamte Lieferkette.

  • Der DPP fördert Transparenz über Materialien, Reparatur & Recycling, das LkSG regelt soziale Verantwortung in der Beschaffung.

  • Der DPP gehört zur EU-Ökodesign-Verordnung (ESPR), das LkSG ist eine eigenständige Regulierung.

Kurz gesagt:

  • Der DPP ist eine produktspezifische Transparenzlösung für nachhaltige Produkte.

  • Das LkSG stellt ethische Verantwortung in der Lieferkette sicher.

  • Beide Regelwerke ergänzen sich, stehen aber nicht in direktem Zusammenhang.

Deep Dive & Update: Warum der Digitale Produktpass viel mit der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) zu tun hat

Früher hieß es oft, der DPP habe nichts mit der Verpackungsverordnung (PPWR) zu tun – das stimmt so nicht mehr.

Kurz gesagt:

Verpackungen gehören nicht automatisch in den DPP, aber je nach Produkt & Anforderung kann eine DPP-Pflicht auch für Verpackungen entstehen.

Mehr zur aktuellen EU-Verpackungsverordnung:

Blick aus dem Weltraum auf die Erde, mit einem deutlich sichtbaren Teil Südamerikas im Vordergrund, dem tiefblauen Atlantik und teils bewölktem Himmel.

2030 dauert noch? Von wegen. 
Jetzt ist die Zeit zu handeln.
Warum, sagt dir: 

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Tim Schulze

Product Solutions Consultant

Telefon: +49 (0)171 38 32 821

E-Mail: tim.schulze@narravero.com

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