Ein sichtbarer Vorsprung: Wie ROFA den Digitalen Produktpass (DPP) vorausdenkt – live auf der A+A
- Lioba Galliet
- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit

Die A+A 2025 in Düsseldorf hat eines deutlich gemacht: Der Digitale Produktpass (DPP) bewegt die Textilbranche (Arbeits- und Schutzkleidung) – nicht nur als Teil der Ökodesign-Verordnung, sondern als praktisches Werkzeug für Produkttransparenz, Produktlebenszyklus-Management und Datenmanagement im Alltag.
Der Reality Check: Ein erster voll funktionsfähiger DPP in der Workwear
ROFA Bekleidungswerk GmbH & Co. KG. stellte den Digitalen Produktpass für das Modell MULTI-LIGHT HI-VIS II vor – nicht als Konzept, sondern als funktionsfähige Anwendung, die Messebesucher:innen selbst in der Hand hatten.
Was sich zeigte, war bemerkenswert ruhig und gleichzeitig wirkungsvoll:
Informationen dort abrufbar, wo sie gebraucht werden
Transparente Dokumentation – automatisch aktualisiert
Erleichterung im Compliance-Reporting, weil relevante Daten strukturiert vorliegen
Schnellere Abläufe im Aftermarket, da Prozesse klarer und zugänglicher werden
Es war ein Moment, der zeigte, was passiert, wenn aus einer Regulierungsidee ein nutzbares Werkzeug wird.
ROFA hat auf der Messe selbst gemerkt, wie innovativ dieser Schritt ist. Ein funktionsfähiger DPP zum Anfassen – das hat viele Unternehmen neugierig gemacht.
Emil Welischanksi, Narravero
„DPP – Burden or Benefit?“: Stimmen aus dem German Fashion Panel
Was der Use Case praktisch zeigte, wurde im Panel des German Fashion Verbands reflektiert:
Simona Rutenfranz (GermanFashion)
Cornelia Jäger (Rofa)
Julia Eckert (Würth Modyf)
Jens Herzog (Narravero)
Schon nach kurzer Zeit zeigte sich ein gemeinsamer Tenor: Die Branche hat sich vom „Ob“ verabschiedet, entscheidend ist das „Wie“.
Strukturierte Daten sind zentral. Und man sollte anfangen, nicht warten. Unklare Definitionen sind auch eine Chance: Unternehmen können den DPP so gestalten, dass er zu ihren Prozessen passt. Vorausgesetzt, man arbeitet abteilungsübergreifend zusammen.
Jens Herzog, Narravero
Der DPP ist ein Work in Progress. Perfekte Vorgaben wird es nicht geben. Man versteht ihn am besten, wenn man ihn anwendet.
Cornelia Jäger, ROFA
Beide Perspektiven ergänzten sich: Der DPP entsteht nicht in einem fertigen Dokument, sondern im Tun, im Lernen, im gemeinsamen Weiterentwickeln.
Ein Blick nach vorn: Was der ROFA-Use-Case auslöst
Der DPP wird zunehmend als Chance verstanden für Transparenz, für Service, für verlässliche Informationen entlang des Produktlebenszyklus. Der ROFA-Use-Case zeigt, dass diese Chance nicht abstrakt, sondern konkret erlebbar ist.
Vier Beobachtungen:
Die Bereitschaft ist da.
Unternehmen wollen starten, eine klare Orientierung hilft.
Der DPP wird pragmatischer.
Weniger Theorie, mehr Anwendung.
Praxisbeispiele wirken am stärksten.
Ein funktionierender Prototyp schafft Verständnis, das kein Konzeptpapier ersetzen kann.
Workwear ist ein natürlicher Ausgangspunkt.
Hohe Sicherheitsanforderungen treffen auf hohen Informationsbedarf – eine ideale Kombination.
Und jetzt?
Die Use Cases zeigen, wie Digitale Produktpässe den Alltag von Hersteller:innen, Händler:innen und Anwender:innen verändern können.
Vielleicht ist die wichtigste Erkenntnis der A+A 2025 diese: Der DPP kommt, aber wie wir ihn einsetzen, entscheidet darüber, welchen Wert er entfaltet.
Und irgendwann wird man rückblickend sagen können: Die ersten Schritte waren entscheidend.



