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Digitaler Produktpass: Warum er mehr sein muss als nur ein Reisepass für nachhaltige Produkte.

Aktualisiert: 12. Juli 2023




Digitaler Produktpass ist behördlich "the next big thing"


Vor zwei Jahren hätte ich bei dem Wörtchen „Digitaler Produktpass“ an gähnende technische Dokumentation gedacht. An neue Verordnungen der DIN oder noch besser, an das unfassbar unterhaltsame Qualitätsmanagement.


Nun ja, so falsch hätte ich mit meinen Assoziationen nicht gelegen. Das Konzept des Produktpasses ist alt. Auch die alte, analoge Version sollte schon Informationen zu einem Produkt speichern. Doch irgendwie war das nur für die nischigsten unter den nischigen Fachleuten von Relevanz.


Das hat sich kräftigt geändert – der Produktpass geht heute nämlich ziemlich durch die Decke: Gefeiert als „Politik-Konzept“ und „Schlüssel zur Nachhaltigkeit“, als digitales Master-Tool gegen Greenwashing und der entscheidende Wegweiser für die Wirtschaft in ihren gesunden Kreislauf. Der Digitale Produktpass kann wahnsinnig viel, damit ein Produkt endlich nachhaltig werden kann.


Denn genau wie ein Reisepass, erhält der Digitale Produktpass seine Stempel über die gesamte Lieferkette hinweg die jeweiligen Zertifikate aller Stationen die das Produkt und seine Vorprodukte durchlaufen haben. Aber mal ganz ehrlich ...




Ist das nicht nur von der Wand zur Tapete gedacht?


Ich meine, nimm mal ein durchschnittliches Bio-Siegel aus dem Supermarkt: das allein überfordert uns doch schon. Kaum einer steigt noch durch den Label- und Siegel-Dschungel durch oder kennt deren wahren Bedingungen der Produktherstellung. Oder woran erkennst du gutes Olivenöl? Am Bio-Siegel – echt?! Labels und Siegel haben viel Vertrauen verspielt.


Und jetzt stell dir mal vor, wir machen ganz doll ernst mit dem europäischen Lieferkettengesetz und packen munter alle relevanten Daten zur Lieferkette eines Produktes in den Digitalen Produktpass. Also stell dir auch vor, Du stattest also den Digitalen Produktpass mit allen Informationen aus, die ein Produkt im Laufe seiner Entstehungs- und Lebensgeschichte so hergibt - wer soll (und will) das lesen? Ausser die Behörden, die zum Prüfen verleitet sind. Aber Deine Kund*innen?!


Nein, es reicht nicht aus, einen Digitalen Produktpass zu planen und dabei vollkommen außer Acht zu lassen, dass die Informationen auch dem Endrezipienten schmecken müssen. Doch was könnte das heißen?


Digitaler Produktpass für VerbraucherInnen denken


Hintergrundgeschichte des Produktes erzählen, und trotzdem Spass dabei uns haben weiter einkaufen, etwa Produkte, die zum meinem eben gekauften Produkt passen? Here you go:













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