Digitaler Produktpass im Handel: Regale mit Rückgrat
- Lioba Galliet

- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit

Warum „DPP-ready“ zum entscheidenden Kriterium im Handel wird – und was jetzt zu tun ist
2027 rückt näher. Und mit ihm ein neues Kriterium für Sichtbarkeit im Regal: Wer „DPP-ready“ ist, bleibt gelistet. Wer zögert, riskiert Auslistung. Der Digitale Produktpass wird zum stillen Prüfstein – und zum neuen Touchpoint für Kund:innen.
Vom DPP zur Differenzierung: Der Digitale Produktpass im Handel
Der Digitale Produktpass (DPP) ist mehr als ein weiteres EU-Regelwerk. Er ist der Moment, in dem sich Sichtbarkeit neu definiert.Denn ab 2027 wird der DPP für viele Non-Food-Produkte verpflichtend – zuerst für Batterien, dann für Textilien, Möbel, Elektrogeräte und weitere Warengruppen.
Digitaler Produktpass im Handel: Spätestens dann ist klar, dass der Digitale Produktpass weit mehr ist als ein regulatorisches Muss. Er wird zum Schlüsselkriterium für Listung und Wettbewerbsfähigkeit.
Zwei Wege, ein Ziel: Wie der Handel den DPP heute schon nutzt
In seinem aktuellen Beitrag für stores & shops zeigt Hendrik auf, dass es nicht die eine richtige Lösung gibt, sondern kluge Wege, wie Handel und Industrie den DPP jetzt wirksam in die Praxis bringen. Zwei Beispiele, zwei Strategien – und ein gemeinsamer Nenner: handeln, bevor der Zwang kommt.
Ein Modemarkenhersteller integriert den DPP per NFC-Chip und QR-Code direkt ins Produkt. Der Link zum Pass liegt bereits in den Stammdaten – volle Compliance vor der Auslieferung. Die Interaktionsdaten dienen später im Jahresgespräch als Argument für Reichweite.
Ein Textildiscounter verpflichtet seine Lieferanten zur strukturierten Datenbereitstellung. Eine zentrale DPP-Plattform automatisiert den Prozess, vorgegebene QR-Codes sichern die regulatorische Konformität. Gleichzeitig wird der DPP als zusätzlicher Touchpoint im Online-Shop genutzt – inklusive Verlinkung zur Loyalty-App.
Zwei unterschiedliche Ansätze. Ein gemeinsames Ziel: Transparenz schaffen und den Digitalen Produktpass schon heute als Hebel für Marktposition und Kundenbindung nutzen.
Digitaler Produktpass Handel: Was jetzt zählt
Für Händler:innen bedeutet das:„DPP-ready“ wird zum neuen Lieblingswort in Einkauf und Qualitätsmanagement.
Für Eigenmarken heißt das:
Welche Produktdaten liegen bereits digital vor?
Welche fehlen?
Wo lohnt sich ein Pilotprojekt – z. B. mit kleinen Sortimenten?
Für Markenhersteller gilt:
Frühzeitige Abstimmung mit Handelspartnern zahlt sich aus.
Wer die DPP-Daten strukturiert liefert, sichert sich nicht nur Compliance – sondern auch den Zugang zum Regal.
Wer heute nicht DPP-ready ist, riskiert morgen die Regalfläche – und übermorgen die Relevanz.
Hendrik Bauer, COO Narravero
Der DPP als neuer Kundenkontaktpunkt
Gleichzeitig bietet der Digitale Produktpass etwas, das weit über Regulierung hinausgeht: eine neue Möglichkeit, mit Kund:innen in direkten Austausch zu treten.
Per QR-Code oder NFC-Chip entsteht ein zusätzlicher Touchpoint – direkt am Produkt. Und der kann mehr, als nur Gesetzestexte abbilden:
Pflegehinweise
Transparenz zur Herkunft
Reparaturtipps
nachhaltige Nutzungsideen
Bonusprogramme & Loyalty-Apps
gezieltes Cross- und Upselling
Für Händler:innen wird der DPP damit zum smarten Kommunikationsinstrument.Für Markenhersteller zum starken Argument im Jahresgespräch: Interaktionsdaten zeigen, was wirklich beim Kunden ankommt.
Fazit: Jetzt handeln – nicht später nachrüsten
Der Digitale Produktpass ist ein strategischer Hebel für Compliance, Differenzierung und Kundennähe.
Denn ab 2027 wird gelten: Nur wer „DPP-ready“ ist, bleibt im Regal. Und wer mehr will als nur Pflicht, macht aus dem Digitalen Produktpass im Handel ein echtes Unterscheidungsmerkmal – mit Datenklarheit, digitaler Reife und dem Mut, neue Wege zu gehen.
Neugierig geworden?


